Immer höhere Nachfrage nach Extensions – aber woher kommt das Echthaar eigentlich?

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Einleitung

Haarverlängerungen und -verdichtungen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Doch woher kommt das Echthaar für Extensions eigentlich? Diese Frage stellt sich vor allem vor dem Hintergrund von Ethik und Nachhaltigkeit.,

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Die Herkunft des Echthaars für Extensions

Grundsätzlich stammt das Echthaar für Extensions von Menschen. Dabei handelt es sich um Spenden von Frauen, die ihr Haar für einen guten Zweck abschneiden lassen. Zum einen gibt es karitative Organisationen, die das Haar für Perücken für Menschen mit Krebs verwenden. Zum anderen gibt es Firmen, die das Haar für die Herstellung von Extensions nutzen.

In vielen Ländern wie Indien und China gibt es Tempel, in denen Frauen ihr Haar für religiöse Zwecke opfern. Dieses Haar wird dann von den Tempelverwaltungen verkauft und für die Herstellung von Extensions genutzt. Doch auch in anderen Ländern wie Russland und Brasilien gibt es viele Frauen, die ihr Haar für einen guten Zweck abschneiden lassen und es verkaufen.

Die ethische und nachhaltige Fragestellung

Trotz der Tatsache, dass das Haar für Extensions von Spenderinnen stammt, ist die Frage nach Ethik und Nachhaltigkeit nicht einfach zu beantworten. Denn oft ist unklar, unter welchen Bedingungen das Haar gespendet wurde und ob die Spenderinnen fair entlohnt wurden. Zudem gibt es auch schwarze Schafe unter den Unternehmen, die das Haar kaufen und weiterverarbeiten. Hier kommt es immer wieder zu Ausbeutung und unmenschlichen Arbeitsbedingungen.

Darüber hinaus stellt sich die Frage nach der Nachhaltigkeit. Denn die Nachfrage nach Extensions führt dazu, dass immer mehr Echthaar benötigt wird. Wenn dieses Haar nicht aus nachhaltigen Quellen stammt, kann das zu einer Übernutzung der Ressource führen.

Haarverlängerung: Alles, was Sie über Haarqualität, Herkunft und Farbe wissen müssen

Haarverlängerung bezieht sich auf verschiedene Methoden, um das eigene Haar am Kopf durch zusätzliche Echthaar- oder Kunsthaarsträhnen länger und kräftiger aussehen zu lassen. Dies wird auch als „Hair Extensions“ bezeichnet. In Deutschland bieten in erster Linie Friseure diese Dienstleistung an, da dies von der Handwerkskammer geregelt ist. In einigen Bundesländern gibt es jedoch Ausnahmen für Personen, die keine Friseure sind, aber eine eingeschränkte Genehmigung für Haarverlängerungen erhalten haben.
Unbehandeltes europäisches Schnitthaar ist am besten geeignet. Da es jedoch in zu geringer Menge und Qualität verfügbar ist, wird häufig Schnitthaar aus Indien verwendet, das durch Vorbehandlung farblich an europäisches Haar angepasst wird. Zunächst wird das Haar gebleicht, um die ursprüngliche Farbe zu entfernen, und dann mit gewöhnlicher Textilfarbe gefärbt, um die Farbe dauerhaft zu fixieren. Die genetische Verwandtschaft zwischen dem indischen Haar und dem europäischen Haar macht das indische Haar am ähnlichsten in der Konsistenz des europäischen Haares. Der elliptische Querschnitt des indischen Haares ist dem des europäischen Haares sehr ähnlich. In Indien spenden traditionell hinduistische Pilger ihr Haar als Opfergabe, und dieses Haar wird oft als „Tempelhaar“ bezeichnet.
Für eine hohe Qualität des Echthaars müssen bestimmte Anforderungen erfüllt sein. Die Ausrichtung der Haare sollte erhalten bleiben, damit alle Haarspitzen und -wurzeln zusammen bleiben und die Schuppenschicht der Haare intakt bleibt, um die Haare natürlich zu schützen und die Haltbarkeit zu verlängern. Die natürliche Haarfarbe sollte auch weitgehend erhalten bleiben, um eine zu hohe Anzahl von Farbschichten zu vermeiden und um generell eine höhere Qualität des Haares zu gewährleisten. Dieses hochwertige Haar wird als „Remi-Haar“ bezeichnet. In der Haarindustrie wird sogar das letzte Haar verarbeitet, einschließlich minderwertigem oder bei der Herstellung von hochwertigem Zweithaar ausgekämmtem Haar. Dieses minderwertige Haar wird in einem Säurebad behandelt, um die Schuppenschicht zu entfernen und das Verfilzen zu verhindern.
Indische Frauen verwenden hauptsächlich Henna-Färbemittel aus Pflanzenfarben, anstatt Haarfärbemitteln mit Oxidationsmitteln wie Wasserstoffperoxid. Obwohl Henna das Haar nicht so stark schädigt, ist es schwer aufzuhellen, weshalb dieses gefärbte Haar ebenfalls als minderwertig eingestuft wird.

Fazit

Die Frage nach der Herkunft des Echthaars für Extensions ist also komplexer als es auf den ersten Blick scheint. Wenn man sich für Extensions entscheidet, sollte man darauf achten, dass das Haar aus ethisch und nachhaltig vertretbaren Quellen stammt. Denn nur so kann man sicherstellen, dass man nicht zur Ausbeutung von Menschen oder zur Übernutzung von Ressourcen beiträgt.

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